Fußverkehr, Stadtstraße, Zu Fuß
Fuß­ver­kehr

Ver­kehrs­si­cher­heit an Fuß­gän­ger­que­run­gen

Das Queren von Straßen ist immer mit einem Risiko verbunden. Zur Sicherung des querenden Fußverkehrs sollten daher stets geeignete Querungsanlagen eingesetzt werden. In einer Studie der Unfallforschung der Versicherer wurde die Sicherheit an unterschiedlichen Anlagetypen verglichen.

Untersucht wurde die Verkehrssicherheit an Fußgänger-Lichtsignalanlagen (Fußgängerampel), Fußgängerüberwegen (Zebrastreifen) und Mittelinseln sowie an Querungsstellen ohne Querungshilfen. Neben einer Literaturanalyse wurden 360 Standorte untersucht und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Ausstattungsmerkmale, des Verkehrsaufkommens und gefahrener Geschwindigkeiten bewertet. Dabei erfolgte unter anderem eine detaillierte Analyse der Verkehrssicherheit anhand von Unfallzahlen aus fünf Jahren. An 100 Querungsanlagen wurden zudem Konfliktbeobachtungen durchgeführt und das Unfallgeschehen in Relation zur Anzahl der hier querenden Fußgänger:innen gesetzt.

Empfehlungen

Auf Basis der Studienergebnisse wird zur Sicherung des querenden Fußverkehrs folgendes empfohlen:

  • Mittelinseln bieten gegenüber Fußgänger-Lichtsignalanlagen und Fußgängerüberwegen eine höhere Sicherheit.
  • Wenn statt einer Mittelinsel eine Fußgänger-Lichtsignalanlage oder ein Fußgängerüberweg eingesetzt werden sollen, dann empfiehlt sich im direkten Umfeld von Einmündungen und Kreuzungen eher die Signalanlage und auf der Strecke eher ein Fußgängerüberweg.
  • Queren an der Stelle auch viele Radfahrende, so sollte besser kein Fußgängerüberweg zum Einsatz kommen.
  • Insbesondere bei Fußgänger-Lichtsignalanlagen und Fußgängerüberwegen ist auf eine regelwerkskonforme Gestaltung mit Einhaltung der erforderlichen Sichtbeziehungen zu achten.
  • Da kein sicherheitsrelevanter Einfluss der Stärke des Kraftfahrzeugverkehrs nachgewiesen werden konnte, sollte sie auch als maßgebende Größe bei der Wahl der richtigen Querungsanlage keine Berücksichtigung mehr finden.
  • Die Stärke des querenden Fußverkehrs hat hingegen einen wesentlichen Einfluss auf das Unfallgeschehen, liegt aber meistens als Eingangsgröße nicht vor. Diese muss künftig erhoben oder anhand von Stellvertretergrößen abgeschätzt werden.
  • An Anschlussknotenpunkten sollten Querungsanlagen nicht zu weit abgesetzt von der Laufrichtung angelegt sein, um Querungen neben der Anlage zu vermeiden.
  • Vor allem an Anschlussknotenpunkten ist die Komplexität von Querungen zu reduzieren. Dies kann in der Regel besser durch eine Vollsignalisierung des Knotenpunktes als durch eine Fußgänger-Lichtsignalanlage erreicht werden.

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