Unfallrisiko Pedelec
Pedelecs, oft auch als E-Bike bezeichnet, erfreuen sich in Deutschland weiter großer Beliebtheit. Gleichzeitig ist auch die Anzahl der Unfälle und Verletzten gestiegen. Diese Entwicklung nahm die Unfallforschung der Versicherer (UDV) zum Anlass, um das Pedelec-Unfallgeschehen erneut zu analysieren.
Erneut gibt es wesentliche Parallelen zum Fahrradunfallgeschehen. Beispielsweise ereignen sich die Pedelec-Unfälle überwiegend innerorts mit Pkw. Es gibt aber auch erneut pedelec-spezifische Besonderheiten, zum Beispiel einen höheren Anteil an Unfällen, bei dem der oder die Fahrer:in die Kontrolle über das Pedelec verliert, ohne Einwirkung anderer.
In die Berechnung des Unfallrisikos wurde erstmals die Fahrleistung, d. h. die Anzahl der gefahrenen Kilometer mit einbezogen. Im Ergebnis haben jüngere (18- bis 34-jährige) und ältere (über 75-jährige) Pedelec-Fahrer:innen ein höhere Unfallrisiko als es ihre Fahrleistung erwarten lassen würde. Jüngere Pedelec-Fahrer:innen (18- bis 34-jährige) haben zusätzlich auch ein deutlich höheres Unfallrisiko als gleichaltrige Fahrrad-Fahrer:innen.
Erwachsene Pedelec-Fahrer:innen (35-74 Jahre) haben kein erhöhtes fahrleistungsbezogenes Unfallrisiko, auch nicht im Vergleich zu gleichaltrigen Fahrrad-Fahrer:innen.
Empfehlungen
Ausbau sicherer Radverkehrsanlagen und Verbesserung der Radverkehrssicherheit allgemein. Davon profitieren auch Pedelec-Fahrer:innen.
Maßnahmen zur Senkung des Unfallrisikos ältere Zweiradfahrer, u. a.
- Fahrtrainings zum Erhalt und der Verbesserung der Fahrfähigkeiten,
- Tragen eines Fahrradhelmes,
- Beratung und Aufklärung bei der Auswahl und dem Kauf eines Pedelecs.
Kopplung der Unterstützungsleistung und/oder die Beschleunigung des Pedelecs an die eigene Muskelkraft für eine bessere Relation zur eigenen Fahrradbeherrschung.
Weitere Analysen des Pedelec-Unfallgeschehens, bes. für jüngere Pedelec-Fahrer:innen und die Geschwindigkeiten zum Zeitpunkt des Unfalls.