Weitere Fahrzeuge
Wei­tere Fahr­zeuge

Unfälle mit Wohn­mo­bi­len

Wohnmobile erfreuen sich in Deutschland seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit; so nimmt nicht nur der Bestand dieser Fahrzeuge kontinuierlich zu, sondern auch die Anzahl der Neuzulassungen erhöht sich von Jahr zu Jahr.

Zum Unfallgeschehen von Wohnmobilen liegen zwar grundlegende Informationen aus der Straßenverkehrsunfallstatistik vor, es fehlt jedoch ein detailliertes Wissen über die aktuelle Struktur von Unfällen mit Wohnmobilen sowie deren Nutzung.

Die Unfallforschung der Versicherer hat daher in einem zweijährigen Projekt Wohnmobil-Unfälle mit Personenschaden näher untersucht, Beladungszustände gemeinsam mit der Polizei kontrolliert, die Fahrer befragt und die Fahrdynamik näher untersucht.

Die Untersuchung zeigte, dass ein Wohnmobilunfall ein sehr seltenes Ereignis ist, bei dem die Insassen des Wohnmobils meist leichter verletzt werden als die Unfallgegner. Im Wohnmobil selbst sind die Insassen, die im Wohnbereich mitfahren tendenziell höheren Verletzungsrisiken ausgesetzt als der Fahrer oder Beifahrer auf den Vordersitzen. Allerdings sind die Fallzahlen äußerst gering. Der häufigste Unfalltyp bei Wohnmobilunfällen ist der „Unfall im Längsverkehr“, also z. B. ein Auffahrunfall auf einen anderen Pkw.

Die Beladungsmessungen brachten die Erkenntnis, dass Wohnmobile in ca. jedem zweiten Fall überladen sind, in mehr als 10 % der untersuchten Fälle hätte eine Weiterfahrt sogar untersagt werden müssen, da das zulässige Gesamtgewicht um über 10 % überschritten war. 

Ein weiteres Problem hinsichtlich der Zuladung ist die korrekte Achslast. Häufig ist die Hinterachse zu schwer, obwohl das zulässige Gesamtgewicht noch nicht überschritten ist. Problematisch in diesem Zusammenhang ist primär die Tatsache, dass die Fahrer überhaupt nicht wissen, ob ihr Wohnmobil überladen ist oder nicht. Bei den Beladungsmessungen zeigte sich auch, dass oft der Hausrat oder aber auch mitgeführte Hunde nicht oder nicht ausreichend gesichert werden, wodurch im Falle kräftiger Bremsungen oder bei einem Unfall zusätzliche Verletzungsgefahren für die Wohnmobilinsassen bestehen.

Die von der UDV durchgeführten Fahrversuche ergaben, dass das Fahrverhalten von Wohnmobilen auch im Grenzbereich eher unkritisch ist, allerdings unter der Maßgabe, dass die mitgeführten Reiseutensilien und sonstigen Gegenstände korrekt im Fahrzeug verteilt und richtig gesichert sind. Die vorgenommenen Bremstests ergaben, dass die Bremsleistung des untersuchten Wohnmobils zwar im gesetzlichen Rahmen liegt, jedoch deutlich geringer als bei modernen Pkw ist.


Zur Startseite