Nutzen des Sicherheitsgurtes
Trotz einer hohen Sicherungsquote besteht noch immer ein großes Potenzial, bei konsequenterer Nutzung des Sicherheitsgurtes die Anzahl der Getöteten und Schwerverletzten im Straßenverkehr zu verringern. Das zeigt eine detaillierte Unfallauswertung der UDV.
Seit 1976 existiert in Deutschland eine Gurtanlegepflicht auf den Vordersitzen von Pkw. Das Nichtanlegen des Gurtes stand damals jedoch noch nicht unter Strafe, so dass sich in den Folgejahren eine Gurtanlegequote von lediglich 50 bis 60 Prozent einstellte. Erst durch die Einführung eines Verwarnungsgeldes von 40 Mark für das Nichtanlegen des Gurtes Mitte 1984 stieg die Gurtanlegequote auf den Vordersitzen von Pkw auf über 90 Prozent an. Heute sichern sich rund 98 Prozent aller Pkw-Insassen. Trotz dieser hohen Sicherungsquote besteht noch immer ein großes Potenzial, bei konsequenterer Nutzung des Sicherheitsgurtes die Anzahl der Getöteten und Schwerverletzten im Straßenverkehr zu verringern. Das zeigt eine detaillierte Unfallauswertung der UDV. Sie ergab, dass 28 Prozent aller getöteten und 12 Prozent aller schwerverletzten Pkw-Insassen nicht gegurtet waren. Die UDV hat in diesem Zusammenhang errechnet, dass aktuell pro Jahr rund 200 Verkehrstote und etwa 1.500 Schwerverletzte in Deutschland vermieden werden könnten, wenn alle Insassen von Pkw zu jeder Zeit korrekt angeschnallt wären.
Warum manche Pkw-Insassen weder sich selbst, noch ihre mitfahrenden Kinder immer sichern, hat die UDV in einer Online-Befragung untersucht. So glauben Fahrer, und besonders die, die sich regelmäßig nicht angurten, bei innerstädtischen Geschwindigkeiten ausreichend geschützt zu sein. Interessant auch, dass Fahrer in der Regel sehr viel häufiger nicht gegurtet sind, wenn keine weiteren Insassen im Fahrzeug sind. Offenbar haben weitere Personen im Fahrzeug eine soziale Kontrollfunktion. Mögliche Sanktionen schrecken jedenfalls nicht ab: Die meisten Befragten halten eine Kontrolle durch die Polizei für unwahrscheinlich.
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