Verkehrssicherheits-Management
Ver­kehrs­si­cher­heits-Mana­ge­ment

Unfall­kom­mis­sion

Die Arbeit der Unfallkommissionen ist ein wesentlicher Bestandteil der Gesamtkonzeption zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in Deutschland. Bund, Länder, Kreise und Gemeinden tragen Verantwortung für die Sicherheit im Straßenverkehr in ihrem Zuständigkeitsbereich.

Die Bekämpfung der Verkehrsunfälle im Rahmen der örtlichen Unfalluntersuchung in Unfallkommissionen ist gemeinsame Aufgabe von Polizei, Straßenverkehrs- und Straßenbaubehörden. Sie ist in der Verwaltungsvorschrift zu § 44 der Straßenverkehrs-Ordnung verankert. Konsequente Unfallkommissionsarbeit ist eines der wirksamsten Instrumente zur Verbesserung der Verkehrssicherheit an unfallbelasteten Stellen im Straßennetz.

Aufgaben der Unfallkommission

Unfallkommissionen haben bundesweit die Aufgabe, Unfallhäufungen zu erkennen, sie zu bewerten und bauliche oder verkehrsregelnde Maßnahmen zur Beseitigung zu beschließen. Vor allem muss die Unfallkommission auch sicherstellen, dass die beschlossenen Maßnahmen umgesetzt werden (Controlling) und eine Wirkungskontrolle erfolgt. Das Maßnahmenspektrum kann von der Aufstellung eines Verkehrszeichens bzw. Beschilderungsmaßnahmen bis hin zum Umbau einer unfallauffälligen Stelle oder Strecke reichen. Dabei ist es insbesondere die Aufgabe der Polizei, für die Überwachung der StVO zu sorgen, der Verkehrsbehörde, die festgelegten Verkehrszeichen der StVO anzuordnen und der Baubehörde, diese Anordnungen auszuführen und ggf. erforderliche Baumaßnahmen umzusetzen.

Analyse von Unfallhäufungen

In der Unfallanalyse wird das Unfallgeschehen der Unfallhäufung vertieft untersucht, um die unfallbegünstigenden Faktoren der Verkehrsanlage heraus zu filtern.

Hohe fachliche Kompetenz und größte Genauigkeit sind notwendige Voraussetzungen für einen erfolgreichen Abschluss dieses Arbeitsschritts. Er stellt die Weichen für die korrekte Wahl einer Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit: Wird die Unfallanalyse unzureichend durchgeführt, kann dies zu ineffektiven oder gar falschen Maßnahmen führen.

Grundlagen jeder Analyse einer Unfallhäufung sollten sein:

  • Ausschnitte aller verfügbaren Unfalltypenkarten
  • Unfalllisten
  • Unfalldiagramme
  • Ortsbesichtigung
  • Weitere Erhebungen (sofern notwendig)

In eine Unfallanalyse werden alle verfügbaren Unfälle der jeweiligen Unfallhäufung mit einbezogen und betrachtet.

Es spielt für die Analyse also keine Rolle mehr, auf welcher Unfalltypenkarte die Unfallhäufung ursprünglich einmal festgelegt wurde.

Rahmenbedingungen

Erfolgreiche Unfallkommissionsarbeit setzt voraus, dass alle Mitglieder des Gremiums die Methodik einer Örtlichen Unfalluntersuchung beherrschen. Sie müssen ihr spezifisches Fachwissen mit dem gemeinsamen Basiswissen einsetzten, um zielorientiert Unfallhäufungen zu entschärfen.

Eine erfolgreiche Teilnahme an einer entsprechenden Qualifizierungsmaßnahme für die Arbeit in einer Unfallkommission ist dabei von herausragender Bedeutung. Sie gewährleistet, dass Fach- und Basiswissen systematisch für die Bekämpfung von Unfallhäufungen erlernt und erweitert und somit auch angewendet werden können.

Unfallkommissionen sollten sich für ihre Arbeit eine Geschäftsordnung geben, damit die Aufgaben und die Aufgabenverteilung klar definiert sind.

Unfallkommissionen, die sich als Team für mehr Verkehrssicherheit verstehen und eine strukturierte, effektive Öffentlichkeitsarbeit betreiben, tragen maßgeblich zur Akzeptanz von Maßnahmen und Erhöhung des gesellschaftlich Stellenwert ihrer Arbeit bei.

Neben der fachlichen Kompetenz ist die Entscheidungskompetenz der behördlichen Vertreter im Gremium mit entscheidend für eine reibungslose Umsetzung der Maßnahmenvorschläge. Unfallkommissionen können zurzeit lediglich Empfehlungen für Maßnahmen aussprechen. Je höher also die Entscheidungskompetenz der Mitglieder in ihren Behörden ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die beschlossenen Maßnahmen auch umgesetzt werden.

Zur Startseite
Auch inter­essant