Stadtstraße
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Gemein­schafts­s­tra­ßen – Attrak­tiv und sicher

„Shared Space“ war in der Vergangenheit eines der meist diskutierten Themen im Bereich der Verkehrsplanung und wird oft als die innovative neue Lösung für innerstädtische Verkehrsprobleme angepriesen.

Dabei ist „Shared Space“ nur eine von mehreren Planungsphilosophien, die alle das gemeinsame Ziel haben: Gemeinschaftsstraßen zu planen, die eine gemeinsame Nutzung des öffentlichen Raums durch alle Verkehrsteilnehmer ermöglichen. Die neue Broschüre fasst Einsatzkriterien und Bedingungen für Gemeinschaftsstraßen zusammen.

Für die Verantwortlichen im Bereich der Verkehrsplanung gilt es, gründliche Untersuchungen durchzuführen, bevor eine Gestaltungsphilosophie im Sinne einer gemeinsamen Fläche umgesetzt wird. Mittlerweile gibt es viele Konzepte mit unterschiedlichsten Bezeichnungen, welche dieser Philosophie entsprechen - die meisten werden jedoch in der Öffentlichkeit falsch dargestellt: als Verkehrssicherheitsmaßnahme, als Lösung für alle Verkehrsprobleme und als Raum ohne Verkehrsregeln. Die Verkehrssicherheit wird jedoch meist, wenn überhaupt, nur am Rande betrachtet. In der Regel werden keine gesonderten Untersuchungen zur Verbesserung der Sicherheit durchgeführt; der Sicherheitseffekt wird einfach unterstellt. Dieses Vorgehen hat dazu geführt, dass es vermehrt zum falschen Einsatz von „Shared Space“ und ähnlichen Philosophien kommt. Die Folgen sind steigende Unfälle und eine Reduktion der Aufenthaltsqualität. Dies gefährdet vor allem die ungeschützten Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer, ältere Verkehrsteilnehmer und Kinder sowie Sehschwache und blinde Verkehrsteilnehmer.

Deshalb haben die Unfallforschung der Versicherer (UDV, Deutschland), die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu, Schweiz) sowie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV, Österreich) Einsatzkriterien und Bedingungen für Gemeinschaftsstraßen in dieser Broschüre zusammengefasst und auch aufgezeigt, wie dabei die Verkehrssicherheit systematisch berücksichtigt und verbessert werden kann.

Mit dem Begriff Gemeinschaftsstraße soll eine einheitliche Definition für Deutschland, Österreich und die Schweiz etabliert werden. Gemeinschaftsstraße ist kein geschützter Begriff wie „Shared Space“ und kann auch ohne Beteiligung von irgendwelchen zertifizierten Organisationen umgesetzt werden.

Die Broschüre richtet sich an lokale und regionale Entscheidungsträger und Behörden und zeigt auf, welche wesentlichen Randbedingungen bei der Umsetzung von Gemeinschaftsstraßen zu beachten sind, damit auch die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer in diesen Bereichen gewährleistet werden kann. Die Broschüre soll eine erfolgreiche Umsetzung der Gestaltungsphilosophie „gemeinsam genutzter Raum“ ermöglichen, um die Lebens- und Aufenthaltsqualität in unseren Städten und Gemeinden weiter zu erhöhen.

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