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Drei Jahre Fahr­rad­staf­fel der Ber­li­ner Poli­zei: UDV zieht posi­tive Bilanz

Die Fahrradstaffel der Polizei in Berlin-Mitte ist aus Sicht der Unfallforschung der Versicherer (UDV) eine wichtige und notwendige Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.

„Die Staffel hat sich in drei Jahren bewährt und für mehr regelgerechtes Verhalten, sowohl von Autofahrern als auch von Radfahrern geführt“, sagte UDV-Leiter Siegfried Brockmann bei der Vorstellung der Abschlussstudie über die Wirksamkeit der Fahrradstaffel in Berlin.

Befragung

Bei der im Rahmen der Untersuchung durchgeführten Befragung hielten fast 70 Prozent der Berlinerinnen und Berliner in Mitte die Fahrradstaffel für sinnvoll. Vor dem Start waren es nur 43 Prozent. Im Kontrollbezirk Neukölln, wo keine Fahrradstaffel unterwegs war, veränderte sich die Meinung zur Sinnhaftigkeit einer Fahrradstaffel im Untersuchungszeitraum dagegen kaum. Noch deutlicher ist der Unterschied bei den Fahrradfahrern. Während sich in Mitte die Zahl derer, die glauben, bei einer Rotfahrt erwischt zu werden, fast verdreifachte, halbierte sich diese Zahl in Neukölln. Insgesamt wurden fast 640 Verkehrsteilnehmer befragt.

Beobachtung

Während des Einsatzes der Fahrradstaffel wurde auch das Verhalten von über 20.000 Radfahrern beobachtet. Das hat sich zwar auch in Neukölln verbessert, jedoch nicht so stark wie in Mitte, wo es Fahrradfahrer vor allem im Zeitraum vor der Untersuchung mit der Einhaltung von Verkehrsregeln nicht so genau nahmen.

Ordnungswidrigkeiten

Während des dreijährigen Untersuchungszeitraums wurden durch die Fahrradstaffel knapp 54.000 Ordnungswidrigkeiten aufgenommen. Von Jahr zu Jahr nahm die Ahndung von Fehlverhalten der Kfz-Nutzer zu und von Radfahrern ab. Häufigste Vergehen der Autofahrer waren Fehler beim Parken und Halten, während Fahrradfahrer oft wegen Rotlichtverstößen „erwischt“ wurden. Und dabei wurde nicht einmal jedes beobachtete Fehlverhalten auch geahndet. Bei weniger gravierenden Fehlern (rund 30 Prozent) beließen es die Rad fahrenden Polizisten bei Ermahnungen.

Positive Unfallbilanz

Auch die Verkehrssicherheit wurde durch den Einsatz der Fahrradstaffel verbessert. Insgesamt hat sich die Zahl der Unfälle sowohl in Mitte als auch in Neukölln in den vergangenen drei Jahren zwar nicht verringert. Allerdings gingen die schweren Unfälle mit Radfahrern vor allem im Einsatzgebiet der Fahrradstaffel zurück. Deutliche Erfolge zeigten sich insbesondere an einstigen Unfallschwerpunkten, an denen die Fahrradstaffel auch besonders häufig im Einsatz war. An diesen Stellen konnten die schweren Radverkehrsunfälle um fast die Hälfte reduziert werden. Insgesamt wertete die UDV knapp 8000 Fahrradunfälle aus.

Fazit:

  • Die Fahrradstaffel wird von Verkehrsteilnehmern positiv wahrgenommen
  • Typische Regelverstöße konnten häufiger geahndet werden
  • Es wird deutlich regelkonformer gefahren
  • Schwere Radverkehrsunfälle sind zurückgegangen
  • Die Entwicklung in Unfallschwerpunkten ist deutlich positiv


Deshalb empfiehlt die Unfallforschung der Versicherer, die Fahrradstaffel fortzuführen und das Einsatzgebiet auszuweiten. Die dazu erforderliche personelle Aufstockung darf allerdings nicht zu Lasten anderer polizeilicher Aufgaben gehen.

Ansprechpartner:
Siegfried Brockmann
Leiter Unfallforschung
Tel: 030-2020-5820
Mail: s.brockmann@gdv.de

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